Die Geschichte der Wallstreet

21. April 2020

Die Wall Street ist der Kern der Finanzwelt! Hier werden die Weichen für die weltweiten Aktienmärkte gestellt und mit extremen Summen gehandelt. Zum Teil sehr laut, schnell und manchmal vollkommen chaotisch.“  Dennoch wissen nicht viele, was sich dahinter verbirgt.  Wir versuchen, Ihnen zu erklären, was Sie zum Thema wissen müssen.

1652 Beginn der Wall Street

1652 ist die Basis entstanden, was heute alle als „Börse“ verstehen. Wörtlich genommen, ist die Wall Street einfach eine „Straße an einer Mauer“. Allerdings nicht, wie man denken würde in New York, sondern in Nieuw Amsterdam. Diese Region war damals noch eine holländische Kolonie, wobei der damalige Gouverneur eine Mauer als Schutz gegen eventuelle Indianer-Überfälle aufschütten ließ. 1664 wurde die Region „britisch“ und wurde in „Wall Street“ umbenannt.

Aber gab es damals eine Börse?  – Nein, alles begann 1711 mit einem Sklavenmarkt – bis zur ersten „Börse“ vergingen aber noch 80 Jahre.

1792 – Der Beginn der Börse

1792 verfassten die New Yorker Wertpapierhändler den Handel mit Wertpapieren, was als sog.  „Buttonwood-Vertrag“ bekannt wurde. „Buttonwood-Vertrag“ deshalb, weil der Vertrag unter einem „Buttonwood-Baum“ ausgeführt wurde. Der Handel beinhaltete lediglich fünf Wertpapiere, drei Anleihen und zwei Aktien.

Die Zahl der Aktien, die gehandelt wurden, stieg zügig an, so dass man versuchen musste, diese besser zur organisieren.

1817 hat man das New York Stock & Exchange Board als oberes Institut der Börse gegründet, das seinen Sitz in dieser besagten „Wall Street“ hatte. Erst 1863 bekam die Börse den bis heute geltenden Namen „New York Stock Exchange“ (NYSE).

In dem imposanten Gebäude unter der Adresse Wall Street N°11 das erst 1911 bezogen wurde ist bis heute der Sitz der NYSE.

Von der Wall Street zur Leitbörse

Kennen Sie Edward Calahan? Wohl kaum – aber seine Erfindung war die Grundlage des „Börsentickers“ – der Telegraphie! Damit war es möglich Nachrichten von unterschiedlichen Orten zu senden und zu empfangen und somit den Menschen das Verkaufen und Kaufen ermöglichte, obwohl man nicht am selben Ort war. Der „Börsenticker“ – Telegraf wurde 1867 eingeführt und das erste Telegrafenkabel hat New York mit London verbunden. Der Handel und die Börsen blühten auf.

Vergessen darf man dabei aber nicht, dass die Wall Street natürlich nicht die einzige New Yorker Börse war und ist. Es gab zum Beispiel die „AMEX“ (American Stock Exchange – vormals New York Curb Exchange), die ihren Sitz am Trinity Place in Manhatten hatte. Sie wurde Anfang des 21. Jahrhunderts von der NYSE Euronext übernommen.

Aber es gibt bis heute noch eine große Börse in New York: Nasdaq! – Die Nasdaq wurde erst 1971 gegründet, mit Sitz am Times Square in Manhatten und ist im Gegensatz zur NYSE (Wall Street) eine reine Computerbörse und von der Wall Street völlig unabhängig.

Die „Wall Street“ bleibt aber für Alle der Inbegriff der Börse. Vor allem durch die Bedeutung des Dow Jones.

Dow Jones Industrial Average ist der älteste bestehende Aktienindex. In seiner Grundform wurde er 1884 von Charles Dow und Edward Jones entwickelt und steht seit 1928 als Kursindex.

Die in diesem Index notierten Aktien wurden von Beginn an alle an der Wall Street gehandelt. Es gab somit die Möglichkeit, alle wichtigen Aktien als Zusammenfassung zu sehen und eine Übersicht über die Entwicklung des Gesamtmarktes zu erhalten. Bis heute sind daher der Dow Jones Industrial Average, Dow Jones Utility Index und Dow Jones Transportation Index untrennbar mit der Wall Street verbunden.

Den Index und den Erfolg des Dow Jones seit 1950 wird anhand dieser Aufzeichnungen ersichtlich.

NYSE Composite Index

Der Dow Jones ist der weltweit bekannteste Aktienindex und wird automatisch mit der Wall Street in Verbindung gebracht. Aber alle Investoren sollten den NYSE Composite im Auge haben. Der eigene Index der New York Stock Exchange bietet einen kompakteren Blick auf den gesamten US-Aktienmarkt. Der Dow Jones beinhaltet zwar die 30 wichtigsten Aktien, allerdings wird der breitere Markt durch den NYSE Composite besser gestaltet.

Im NYSE Composite werden alle derzeitigen 2200 verschiedenen Aktien in einem Index gebündelt.

In der folgenden Übersicht sehen Sie den Vergleich des Dow Jones und NYSE  Composite der letzten 30 Jahre.

Aber wie funktioniert das alles an der Wall Street?

Obwohl man schon seit Jahren sagt, dass die „klassische Börse“ von den Computerbörsen, wie z.B. Nasdaq oder BATS abgelöst wird, sagen die Umsätze doch etwas anderes.

1997 hat man erstmals die Marke von einer Milliarde gehandelter Aktien pro Tag überschritten. 2007 waren es schon fünf Milliarden und sind noch weiter gestiegen.

Die NYSE bleibt daher erst mal die größte Börse der Welt und ist eine sogenannte „Open Outcry“-Börse.

Open Outcry heißt, dass es sich um einen typischen Parketthandel dreht, auf dem die Aktienhändler der für den Handel an der NYSE zugelassenen Broker und Banken mit offenen Ausrufen die Kauf- und Verkaufsangebote der jeweiligen Kunden über Sichtkontakt oder Handzeichen bekanntgeben.

Aber es wird zwischenzeitlich auch auf Computerbasis reagiert, wobei die Transaktionen dann aber nicht vollautomatisch laufen, sondern von den Händlern aktiv überwacht und ausgeführt werden.

Die weltbekannten Szenen einer tobenden Masse mit brüllenden Brokern mit ihren Handzeichen gibt es aber immer noch – vor allem, wenn die Kurse dramatisch fallen oder spannende neue Aktien auf den Markt kommen.

Und das sind die größten Crashs der Wall Street

Sei es der Dow Jones oder NYSE Composite  - die Wall Street blickt auf eine gewaltige Erfolgsgeschichte zurück, wenn auch mit einigen Kurseinbrüchen.

1837 kam es erstmals zu einer Verkaufspanik aufgrund Liquiditätsprobleme, die aus einer unklugen Bindung von Landverkäufen an Gold oder Silber als Zahlungsmittel entstanden ist.  1873 kam ein Crash, weil die Spekulationen der Eisenbahngesellschaften zusammenbrachen. 20 Jahre später sind Banken und Eisenbahngesellschaften zugleich eingebrochen. Wegen einer Bankenkrise erfolgte 1907 der nächste Crash. Aber dann kam das „schwarze Jahr 1929“….

Der „schwarze Freitag im Oktober 1929“ resultiert aus reiner Gier und Leichtsinnigkeit. Die Aktien wurden überbewertet und die Käufer blieben aus….. Die Folge waren ein Verlust –nach dem Dow Jones gerechnet- von knapp 90 Prozent. Nachdem auch die Regierungsmaßnahmen nicht produktiv waren, folgte eine Rezession, die in die Geschichte einging. Erst 1934 ging es dann einigermaßen ruhig zu, bis zum Crash 1987. Diesen „schwarzen Montag“ zeigen wir Ihnen anhand der nächsten Statistik.

Am  19. Oktober 1987 ist der Dow Jones um 22,6% eingebrochen, wobei es diesmal gelang, verheerende Auswirkungen auf die US-Wirtschaft zu verhindern.

2008 kam es wegen dem Hpothekendarlehenmarkt (Subprime) zu fallenden Aktienkursen und einer sinkenden US-Wirtschaft, die sich gegenseitig immer weiter in die Tiefe stürzten auch zu einer Weltwirtschaftskrise.

Eine sinkende Konjunktur wirkt sich bekanntermaßen auch auf die Aktienkurse aus, aber dass es auch die Konjunktur beeinflusst, wenn die Aktien noch weiter fallen, ist nicht so offensichtlich. Diesen Irrtum gilt es aufzuklären.

2001 und insbesondere 2008 zeigten, dass die Rezession erst richtig in Gange kam, als die Aktienkurse einbrachen.

Zum Hintergrund – Für die US-Bürger sind Aktien eine weitaus verbreiterte Form Erspartes anzulegen als hier in Europa. Und das nicht nur bei Wohlhabenden Bürgern. In den USA bekommen daher die Bürger selbstverständlich mehr Angst um ihre Ersparnisse, wenn die Kurse an der Wall Street einbrechen. In dem das Ersparte schrumpft, wird auch nicht mehr so viel gekauft.

Die Kettenreaktion ist natürlich, dass dies zu fallenden Unternehmensgewinnen und Entlassungen führt und noch einem weiteren Rückgang des Konsums (Kaufens). Zeitgleich bedeutet das auch fallende Aktienkurse.

Die Wall Street ist daher nicht nur ein Ort der Reichen, sondern es ist der Puls der Zeit – der Puls der US-Wirtschaft und der Mittelpunkt der Finanzwelt – also die gesamte Weltwirtschaft beeinflusst!

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