Wie funktioniert ein Depotübertrag?

3. April 2020

Ein Depotübertrag oder auch Depotwechsel ist die Übertragung von Wertpapieren von einem Depot in ein anderes Depot. Dabei können sämtliche Aktien, Fonds und sonstige Wertpapiere eines Depots in ein anderes übertragen werden, oder auch nur Teile davon.

Im Folgenden werden die verschiedenen Möglichkeiten bei einem Depotübertrag erläutert.

Wann macht ein Depotübertrag Sinn?

Anleger können sich aus verschiedenen Gründen zu einem Depotübertrag unterscheiden. Ein häufiger Grund ist die Unzufriedenheit des Kunden mit dem bisherigen Depotanbieter, beispielsweise aufgrund zu hoher Kosten für das Depot oder weil der Kundenservice oder die Konditionen der Bank bzw. des Brokers nicht überzeugen. Ein Depotübertrag kann aber auch sinnvoll sein, wenn der Anleger Wertpapiere in verschiedenen Depots handelt oder ein neues Depot eröffnen möchte. Durch einen Depotübertrag kann hierbei das gesamte Portfolio in einem Depot übersichtlich zusammengeführt werden. Der Depotübertrag muss dabei nicht zwangsläufig von einem Anbieter zu einem anderen stattfinden – auch ein Übertrag innerhalb derselben Bank oder desselben Brokers kann vorkommen. Dies ist häufig der Fall, wenn ein Gläubigerwechsel stattfindet. Gründe hierfür können beispielsweise eine Schenkung, eine Erbschaft, die Übertragung eines Depots auf den Ehepartner oder eine Veräußerung des eigenen Depots an einen Dritten sein.

Wie funktioniert ein Depotübertrag?

Unabhängig davon, aus welchem Grund ein Depot übertragen wird, kann der Depotwechsel heutzutage bei fast jeder Bank und jedem Broker relativ unkompliziert und in der Regel elektronisch sowie kostenfrei abgewickelt werden. Im Prinzip ist ein Depotübertrag vergleichbar mit einer Überweisung von Geld von einem Konto auf ein anderes. Wenn Sie Ihre Wertpapiere auf ein neues Depot übertragen möchten, dann eröffnen Sie zuerst das neue Wertpapierdepot bei der gewünschten Bank oder dem gewünschten Broker. Nun müssen Sie lediglich ein Formular für die Übertragung des Depots einreichen, welches die Anbieter in der Regel online zur Verfügung stellen. Die beauftragte Bank bzw. der beauftragte Broker leitet nun alle Schritte in die Wege, um Ihre Wertpapiere in das neue Depot zu übertragen. Sollten Sie das alte Wertpapierdepot ganz auflösen möchten, muss dafür entsprechend die Kündigung für das Depot zusätzlich eingereicht werden. Andernfalls bleibt das bisherige Konto auch nach dem Depotwechsel bestehen.

Ein innerdeutscher Depotübertrag von einer Bank zu einer anderen dauert in der Regel nicht länger als sieben bis vierzehn Tage. Findet der Depotübertrag von einer ausländischen auf eine deutsche Bank statt, kann die der Depotwechsel unter Umständen länger dauern. Bitte beachten Sie, dass Sie während des Depotübertrags keine Aktien oder andere Wertpapiere in den Depots handeln können. Dasselbe gilt, wenn das Depot bei einem Broker liegt.

Hat ein Depotübertrag steuerliche Auswirkungen?

Wenn Sie lediglich Ihre Wertpapiere von einem Depot in ein anderes Depot wechseln möchten, also kein Gläubigerwechsel stattfindet, fallen keine Steuern an. Hierbei werden lediglich die Daten, welche für die spätere Besteuerung im Falle einer Veräußerung der Aktien und Wertpapiere relevant sind, vom alten Anbieter an den neuen übermittelt.

Wird das Depot an einen Dritten übertragen (beispielsweise bei einer Erbschaft oder Schenkung), findet ein sogenannter Gläubigerwechsel statt. Ob Steuern anfallen hängt davon ab, aus welchem Grund der Depotübertrag stattfindet. Bei einer Erbschaft werden die Wertpapiere auf das Depot des Erben übertragen ohne dass die Abgeltungssteuer fällig wird. Ebenfalls abgeltungssteuerfrei sind Depotübertragungen im Rahmen einer Schenkung oder an den Ehepartner. Erfolgt ein Depotübertrag jedoch außerhalb der genannten Fälle an einen Dritten, so handelt es sich möglicherweise um eine steuerpflichtige Veräußerung. In jedem Fall wird dabei jedoch das Finanzamt über den Depotübertrag informiert.

Alles in allem kann ein vollständiger oder teilweiser Depotübertrag also ohne großen Aufwand innerhalb weniger Tage vollzogen werden. Findet kein Gläubigerwechsel statt, fallen im Normalfall weder Kosten noch Steuern an. Zu beachten gilt es dabei lediglich, dass während des Wechsels kein Handel mit Aktien oder anderen Wertpapieren in den Depots möglich ist.

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